Für viele sind Impalas „die perfekten Antilopen“: eleganter Körperbau, harmonische Farbkomposition, geschmeidige Bewegungen. Man kann ihnen stundenlang zuschauen und dabei die Schönheit der afrikanischen Tierwelt genießen. Sie haben aber auch eine ganze Reihe von sehr interessanten und ungewöhnlichen Anpassungen. Nicht zuletzt bieten sie tollen Anschauungsunterricht über das komplexe Sozialleben von Hornträgern, denn bei ihren Herden scheint immer „etwas los zu sein“.
Reinhard Radkes Kolumne zur afrikanischen Tierwelt
Der Name „Impala“ geht auf einen Zulu-Begriff zurück (rote Antilope). Der lateinische und der deutsche Name nehmen dagegen auf die schwarzen Fellbüschel an den Hinterläufen Bezug: Schwarzfersenantilopen tragen dort Duftdrüsen, deren Sekrete sie bei ihren bekannten hohen Sprüngen abgeben. Ein Merkmal, das mit ihrer Lebensweise zusammenhängt.
Schwarzfersenantilopen sind angepasst an die Übergangszonen zwischen Busch- und Grasland. Sie können ihre Nahrung von Gras (in der Regenzeit) zu Blättern (in der Trockenzeit) umstellen und damit das saisonale Nahrungsangebot optimal nutzen. Das ist alles andere als banal: Silikatreiches, hartes Gras erfordert eigentlich ein spezielles Gebiss. Um tanninreiche, bittere Blätter zu verdauen, braucht es dagegen ein entsprechendes Enzymsystem. Nicht umsonst sind Huftiere da meist sehr klar festgelegt. Impalas machen das Beste aus beiden Lebensräumen und deshalb müssen sie auch selten weit wandern. Sie kommen sogar in Gebieten zurecht, die schon stark überweidet sind. Das ist auch einer der Gründe, weshalb sie in Maasai Mara, bei der heftigen Konkurrenz durch Kühe im Reservat, noch immer gut vertreten sind.
Nur die Männchen tragen die schön geschwungenen leierförmigen Hörner, die Weibchen sind „waffenlos“. Ein klarer Hinweis auf völlig unterschiedliche Aufgaben, die den Geschlechtern abverlangt werden. Hörner dienen in erster Linie dem innerartlichen Kampf, das heißt der Auseinandersetzung mit einem Rivalen. Die Weibchen sparen sich die Investitionen in den teuren Kopfschmuck, denn sie streiten untereinander kaum und mit den größeren Männchen schon gar nicht. Gegen Raubfeinde sind Hornstöße nur die allerletzte verzweifelte Notlösung und die meisten Hörner afrikanischer Huftiere sind dafür nicht gut geeignet. Zur Abwehr einer Katze benötigten sie gerade, nicht zu lange Stichwaffen. Nicht das, was stolze Böcke üblicherweise so zur Schau tragen.
Impala Böcke müssen denn auch mit ganz anderen Herausforderungen fertig werden, als die Weibchen, die dagegen die Bürde der Jungenaufzucht und -ernährung alleine zu tragen haben. Die Männchen kämpfen sich in den Junggesellenverbänden Schritt für Schritt die Rangleiter empor, bis sie sich zutrauen, einen Revierbock herauszufordern. Für diese Duelle sind die Hörner optimiert: Sie fangen den Stoß des Gegners auf und binden ihn, wobei die Hornwülste das Abrutschen reduzieren.
Wenn ein Bock ein Revier erobert hat – besonders begehrt sind natürlich Regionen, die von Weibchen regelmäßig genutzt werden – signalisiert er seinen Status mit auffälligen Imponier Auftritten. Impalas sind etwas Besonderes unter den afrikanischen Huftieren, weil die Böcke dann sehr laut sein können und mit weithin hörbarem Prusten und Röhren ihre Anwesenheit signalisieren. Dabei nehmen sie charakteristische Körperpositionen ein und stolzieren durch die Herde. Die Weibchen paaren sich nur mit solchen „Grundbesitzern“, denn die mussten ihre Fitness bei der Eroberung des Revieres beweisen. Das ganze Spektakel ist äußerst kraftraubend, weil er oft herausgefordert wird. Man fand, dass die meisten Böcke den Stress nur wenige Wochen durchhalten und dann wieder in einen Junggesellenverband wechseln müssen. Dafür schaffen es gute Böcke aber, mehrmals wieder den Rang eines Revier Bockes zu erkämpfen und interessanterweise waren sie oft auf ihren alten Revieren erneut erfolgreich.
Impalas sind stammesgeschichtlich schon seit mindestens vier Millionen Jahren isoliert von den anderen Hornträgern und bilden eine eigene Gattungsgruppe mit nur einer Gattung. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob diese Gattung nur eine oder zwei Arten umfasst. Die gewöhnliche Schwarzfersenantilope Aepyceros melampus kommt vom zentralen kenianischen Hochland (Samburu und Shaba Reservat gehören zu den nördlichsten Gebieten) über Tansania bis ins südöstliche Afrika vor. Im südlichen Angola und nördlichen Namibia (Etosha Pfanne) lebt dagegen eine isolierte Variante, die Schwarzgesicht Impala. Sie wird von einigen Systematikern als eigene Art angesehen (Aepyceros petersi), von anderen als Unterart (Aepyceros melampus petersi).
Elegante Grazien: Impalas
Reinhard Radkes Kolumne zur afrikanischen Tierwelt
Der Name „Impala“ geht auf einen Zulu-Begriff zurück (rote Antilope). Der lateinische und der deutsche Name nehmen dagegen auf die schwarzen Fellbüschel an den Hinterläufen Bezug: Schwarzfersenantilopen tragen dort Duftdrüsen, deren Sekrete sie bei ihren bekannten hohen Sprüngen abgeben. Ein Merkmal, das mit ihrer Lebensweise zusammenhängt.
Schwarzfersenantilopen sind angepasst an die Übergangszonen zwischen Busch- und Grasland. Sie können ihre Nahrung von Gras (in der Regenzeit) zu Blättern (in der Trockenzeit) umstellen und damit das saisonale Nahrungsangebot optimal nutzen. Das ist alles andere als banal: Silikatreiches, hartes Gras erfordert eigentlich ein spezielles Gebiss. Um tanninreiche, bittere Blätter zu verdauen, braucht es dagegen ein entsprechendes Enzymsystem. Nicht umsonst sind Huftiere da meist sehr klar festgelegt. Impalas machen das Beste aus beiden Lebensräumen und deshalb müssen sie auch selten weit wandern. Sie kommen sogar in Gebieten zurecht, die schon stark überweidet sind. Das ist auch einer der Gründe, weshalb sie in Maasai Mara, bei der heftigen Konkurrenz durch Kühe im Reservat, noch immer gut vertreten sind.
Nur die Männchen tragen die schön geschwungenen leierförmigen Hörner, die Weibchen sind „waffenlos“. Ein klarer Hinweis auf völlig unterschiedliche Aufgaben, die den Geschlechtern abverlangt werden. Hörner dienen in erster Linie dem innerartlichen Kampf, das heißt der Auseinandersetzung mit einem Rivalen. Die Weibchen sparen sich die Investitionen in den teuren Kopfschmuck, denn sie streiten untereinander kaum und mit den größeren Männchen schon gar nicht. Gegen Raubfeinde sind Hornstöße nur die allerletzte verzweifelte Notlösung und die meisten Hörner afrikanischer Huftiere sind dafür nicht gut geeignet. Zur Abwehr einer Katze benötigten sie gerade, nicht zu lange Stichwaffen. Nicht das, was stolze Böcke üblicherweise so zur Schau tragen.
Impala Böcke müssen denn auch mit ganz anderen Herausforderungen fertig werden, als die Weibchen, die dagegen die Bürde der Jungenaufzucht und -ernährung alleine zu tragen haben. Die Männchen kämpfen sich in den Junggesellenverbänden Schritt für Schritt die Rangleiter empor, bis sie sich zutrauen, einen Revierbock herauszufordern. Für diese Duelle sind die Hörner optimiert: Sie fangen den Stoß des Gegners auf und binden ihn, wobei die Hornwülste das Abrutschen reduzieren.
Wenn ein Bock ein Revier erobert hat – besonders begehrt sind natürlich Regionen, die von Weibchen regelmäßig genutzt werden – signalisiert er seinen Status mit auffälligen Imponier Auftritten. Impalas sind etwas Besonderes unter den afrikanischen Huftieren, weil die Böcke dann sehr laut sein können und mit weithin hörbarem Prusten und Röhren ihre Anwesenheit signalisieren. Dabei nehmen sie charakteristische Körperpositionen ein und stolzieren durch die Herde. Die Weibchen paaren sich nur mit solchen „Grundbesitzern“, denn die mussten ihre Fitness bei der Eroberung des Revieres beweisen. Das ganze Spektakel ist äußerst kraftraubend, weil er oft herausgefordert wird. Man fand, dass die meisten Böcke den Stress nur wenige Wochen durchhalten und dann wieder in einen Junggesellenverband wechseln müssen. Dafür schaffen es gute Böcke aber, mehrmals wieder den Rang eines Revier Bockes zu erkämpfen und interessanterweise waren sie oft auf ihren alten Revieren erneut erfolgreich.
Impalas sind stammesgeschichtlich schon seit mindestens vier Millionen Jahren isoliert von den anderen Hornträgern und bilden eine eigene Gattungsgruppe mit nur einer Gattung. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob diese Gattung nur eine oder zwei Arten umfasst. Die gewöhnliche Schwarzfersenantilope Aepyceros melampus kommt vom zentralen kenianischen Hochland (Samburu und Shaba Reservat gehören zu den nördlichsten Gebieten) über Tansania bis ins südöstliche Afrika vor. Im südlichen Angola und nördlichen Namibia (Etosha Pfanne) lebt dagegen eine isolierte Variante, die Schwarzgesicht Impala. Sie wird von einigen Systematikern als eigene Art angesehen (Aepyceros petersi), von anderen als Unterart (Aepyceros melampus petersi).
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