Mit Freude habe ich das Angebot von Matira wahrgenommen, eine regelmäßige Kolumne über Afrikas Tierwelt an dieser Stelle zu platzieren. Bei zahlreichen Gesprächen am Campfeuer oder auch von Geländewagen zu Geländewagen habe ich oft das große Interesse von Touristen gespürt, mehr über die Tiere zu erfahren, die bei den Pirschfahrten gesehen werden. Hier finden Sie nun also in lockerer Folge Beiträge, die sich mit der Ökologie und dem Verhalten afrikanischer Tiere befassen – garniert mit fotografischen Appetitanregern. Gewissermaßen als Anreiz für eigene Aktivitäten auf diesem Gebiet. Zunächst als Grundlage einige Betrachtungen zur Rolle der Tierfotografen in afrikanischen Nationalparks, am Beispiel des Maasai Mara Reservats.
Unter Fotografen – Afrikas Tierwelt vor der Kamera
Reinhard Radkes Kolumne zur afrikanischen Tierwelt
Immer wieder kommt die Diskussion auf, ob der Tourismus den Naturschutzgebieten mehr hilft oder schadet. Was die Maasai Mara betrifft, geht es dabei hauptsächlich um das Verhalten der Fotografen. Die werden, je nach Blickwinkel, als störend oder aufdringlich empfunden (natürlich geht es dabei immer um die anderen Fotografen, nie um einen selbst).
Machen wir uns nichts vor: Ohne die finanzkräftigen Einflüsse der Touristen wäre das Marareservat heute kein geschütztes Gebiet. Es hat deshalb keinen Sinn, auf andere zu zeigen und deren Anwesenheit als bildstörend zu beklagen. Darüber sollte sich jeder Tourist im Klaren sein und das eigene Verhalten so abstimmen, dass möglichst viele Besucher das finden, was sie sich erhofft haben: Ein intensives, beglückendes Naturerlebnis.
Die offene Savanne bietet, was es braucht, um aussagestarke Bilder zu machen: Großartige Tiere wie Elefanten, Antilopen und Giraffen, dazu die eleganten Großkatzen, die jede Scheu vor Autos verloren haben; alles gebadet im afrikanischen Licht. Die ökologischen Wechselwirkungen zwischen den Arten sind noch weitgehend erhalten, so dass man gelegentlich Zeuge von anrührendem, manchmal spektakulärem Verhalten wird. Damit dies mit möglichst wenigen Störungen der Tiere (und der Gäste im Nachbarwagen) vor sich geht, sind natürlich zunächst die Parkregeln einzuhalten. Und ab und zu ist es sicher für alle ein Gewinn, wenn man ein bisschen Einfühlungsvermögen mitbringt – für Mensch und Tier!
Einige einfache Grundregeln sollte man als Tierfotograf beherzigen:
Nehmen Sie sich Zeit. Kein noch so erfahrener Kameramann macht tolle Bilder, wenn er dafür nur wenige Tage Zeit hat. Nur mit großem Glück bekommt man schon nach ein bis zwei Tagen gute Ergebnisse.
Ein Teleobjektiv ist Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Tierfotografie und verhindert, dass sich die Protagonisten bedrängt fühlen.
Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie von morgens bis abends draußen sind. Es braucht oft langen Kontakt zu den beobachteten Tieren, um interessantes Verhalten zu erleben. Erfahrene Guides halten einen gewissen Abstand zu den Tieren, die sie längere Zeit beobachten. Vor allem bei Räuber-Beute-Interaktionen gilt es, Raubkatzen nicht durch zu nahes Folgen „zu markieren“.
Fahren Sie nicht aufs Geratewohl los. Gut organisierte Camps, wie das Matira Camp, bieten Fahrten mit Guides, die die Umgebung und das Foto-Potenzial einzelner Orte am besten kennen.
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor: Wenn Sie packende Gepardenbilder machen wollen, können Sie nicht erwarten, in derselben Woche noch jagende Löwen oder junge Leoparden fotografieren zu können. Sie frustrieren sich sonst selbst – bleiben Sie gelassen und genießen auch mal die Ruhe, wenn stundenlang nichts passiert.
Seien Sie tolerant gegenüber anderen Fotografen. Sie alle haben das gleiche Recht aber auch die gleichen Pflichten. Wer vordrängelt, anderen die Sicht verstellt oder sich sonst unangemessen verhält, darf sich nicht wundern, wenn er von verantwortungsbewussten Guides keine weiteren Informationen über die Verteilung der Tiere bekommt oder gar ein Bußgeld zahlen muss. Im schlimmsten Fall kann man des Reservats verwiesen werden. Versuchen Sie, sich möglichst mit den anderen Gästen abzustimmen. Nichts ist ärgerlicher, als ein einzelnes störendes Fahrzeug im Blickfeld aller anderen Fotografen.
Denken Sie stets daran: Sie sind nur zu Gast in der Savanne und tragen Mitverantwortung für ein empfindliches Ökosystem.
Der Fotograf, der all dies beherzigt, wird die Zeit im Reservat am besten nutzen und genießen. Und dabei nicht nur schöne Fotos machen, sondern auch dazu beitragen, eines der schönsten Reservate Afrikas zu erhalten.
Unter Fotografen – Afrikas Tierwelt vor der Kamera
Reinhard Radkes Kolumne zur afrikanischen Tierwelt
Immer wieder kommt die Diskussion auf, ob der Tourismus den Naturschutzgebieten mehr hilft oder schadet. Was die Maasai Mara betrifft, geht es dabei hauptsächlich um das Verhalten der Fotografen. Die werden, je nach Blickwinkel, als störend oder aufdringlich empfunden (natürlich geht es dabei immer um die anderen Fotografen, nie um einen selbst).
Machen wir uns nichts vor: Ohne die finanzkräftigen Einflüsse der Touristen wäre das Marareservat heute kein geschütztes Gebiet. Es hat deshalb keinen Sinn, auf andere zu zeigen und deren Anwesenheit als bildstörend zu beklagen. Darüber sollte sich jeder Tourist im Klaren sein und das eigene Verhalten so abstimmen, dass möglichst viele Besucher das finden, was sie sich erhofft haben: Ein intensives, beglückendes Naturerlebnis.
Die offene Savanne bietet, was es braucht, um aussagestarke Bilder zu machen: Großartige Tiere wie Elefanten, Antilopen und Giraffen, dazu die eleganten Großkatzen, die jede Scheu vor Autos verloren haben; alles gebadet im afrikanischen Licht. Die ökologischen Wechselwirkungen zwischen den Arten sind noch weitgehend erhalten, so dass man gelegentlich Zeuge von anrührendem, manchmal spektakulärem Verhalten wird. Damit dies mit möglichst wenigen Störungen der Tiere (und der Gäste im Nachbarwagen) vor sich geht, sind natürlich zunächst die Parkregeln einzuhalten. Und ab und zu ist es sicher für alle ein Gewinn, wenn man ein bisschen Einfühlungsvermögen mitbringt – für Mensch und Tier!
Einige einfache Grundregeln sollte man als Tierfotograf beherzigen:
Nehmen Sie sich Zeit. Kein noch so erfahrener Kameramann macht tolle Bilder, wenn er dafür nur wenige Tage Zeit hat. Nur mit großem Glück bekommt man schon nach ein bis zwei Tagen gute Ergebnisse.
Ein Teleobjektiv ist Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Tierfotografie und verhindert, dass sich die Protagonisten bedrängt fühlen.
Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie von morgens bis abends draußen sind. Es braucht oft langen Kontakt zu den beobachteten Tieren, um interessantes Verhalten zu erleben. Erfahrene Guides halten einen gewissen Abstand zu den Tieren, die sie längere Zeit beobachten. Vor allem bei Räuber-Beute-Interaktionen gilt es, Raubkatzen nicht durch zu nahes Folgen „zu markieren“.
Fahren Sie nicht aufs Geratewohl los. Gut organisierte Camps, wie das Matira Camp, bieten Fahrten mit Guides, die die Umgebung und das Foto-Potenzial einzelner Orte am besten kennen.
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor: Wenn Sie packende Gepardenbilder machen wollen, können Sie nicht erwarten, in derselben Woche noch jagende Löwen oder junge Leoparden fotografieren zu können. Sie frustrieren sich sonst selbst – bleiben Sie gelassen und genießen auch mal die Ruhe, wenn stundenlang nichts passiert.
Seien Sie tolerant gegenüber anderen Fotografen. Sie alle haben das gleiche Recht aber auch die gleichen Pflichten. Wer vordrängelt, anderen die Sicht verstellt oder sich sonst unangemessen verhält, darf sich nicht wundern, wenn er von verantwortungsbewussten Guides keine weiteren Informationen über die Verteilung der Tiere bekommt oder gar ein Bußgeld zahlen muss. Im schlimmsten Fall kann man des Reservats verwiesen werden. Versuchen Sie, sich möglichst mit den anderen Gästen abzustimmen. Nichts ist ärgerlicher, als ein einzelnes störendes Fahrzeug im Blickfeld aller anderen Fotografen.
Denken Sie stets daran: Sie sind nur zu Gast in der Savanne und tragen Mitverantwortung für ein empfindliches Ökosystem.
Der Fotograf, der all dies beherzigt, wird die Zeit im Reservat am besten nutzen und genießen. Und dabei nicht nur schöne Fotos machen, sondern auch dazu beitragen, eines der schönsten Reservate Afrikas zu erhalten.
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